Bericht 2019

Unser 5. Rundbrief

Liebe Spender, liebe Freunde und Nepal-Interessierte,
hier kommt unser aktueller Rundbrief, in dem wir über unsere letzte Reise nach Nepal berichten.
Vom 6. November bis 6. Dezember 2018 war unser Team (bestehend aus Karl-Heinz Wulff, Clara Rakemann und Karl-Ludwig Tracht) wieder im Land. Dieses Mal wurden wir unterstützt von Dr. Panti Senior, dem Vater von Sudhan, der uns letztes Jahr bei den Medizincamps unterstützt hat.
Politisch hat sich Nepal weiter stabilisiert: Aus dem ehemaligen Königreich mit einem absoluten Herrscher ist ein Bundesstaat nach deutschem Muster mit einer frei gewählten Regierung geworden. Im Mai 2017 fanden zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder Kommunalwahlen statt, im Dezember danach Parlamentswahlen. Daher gibt es in den Dörfern Gemeindeverwaltungen mit Plänen und Budgets. Endlich werden 4 Jahre nach dem Erdbeben überall mit staatlicher Unterstützung neue Häuser errichtet, Stromleitungen gelegt und Jeep-Straßen gebaut.
Mit unserer Partner NGO „CWIN“ waren wir im Dolakha Distrikt im Osten Nepals zu mehreren Health-Camps.

Unser Team in Dolakha 2019 (Clara, Kalle, Bhishnu, Kalli, Dr. Panti)


Hier ist Mut gefragt

Nach 2 Tagen Fahrt mit dem Allrad-Fahrzeug und einigen Stunden Fußmarsch besuchten wir zum 4. Mal die Thami Dörfer Begumpa und Thamichagu, um dort für einige Tage unsere Behandlungszelte aufzubauen.

Das wird eine Straße


Sprechstunde in Begumpa

Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in den Dörfern ist weiterhin schlecht, auf der Proritätenliste der Thami steht jedoch als erstes elektrischer Strom, dann Strassen und „Wasser fließt doch immer“.

Hier fließt nur manchmal Wasser


Das Trinkwasser Leitungssystem

Zum Stand unserer laufenden Projekte in 2018/2019

Individuelle Hilfen:
Tenisha R.:
sie ist jetzt 7 Jahre alt. Das Mädchen war als Baby ins Herdfeuer gefallen und hatte sich beide Beine verbrannt. Rechts musste der Unterschenkel amputiert werden, links wurde oberhalb vom Knie amputiert. Sie benötigt dringend neue Prothesen, da sie aus den alten herausgewachsen ist. Wir haben sie erneut im Rehazentrum in Kathmandu vorgestellt. Sie wird zwei mitwachsende Prothesen aus dem 3-D Drucker bekommen! Das wird 670,-€ kosten.

Tenisha


Prothesen aus dem 3D Drucker

Medizinstudentin Laxmi G.:
Laxmi hat in diesem Jahr ihre große Prüfung bestanden. Nun erfolgt noch ein weiteres Jahr mit Kursen bis zur Anerkennung durch die Ärztekammer in Kathmandu. Voller Stolz ist sie in ihr Heimatdorf gefahren. Kalli konnte sie begleiten. Nach einem herzlichen Empfang durch die Familie hat Laxmi sich drei Tage um Kranke und Alte im Dorf gekümmert und kostenlose Sprechstunde (Healthcamp) abgehalten.

Laxmi (l.oben) im Kreis ihrer Familie

Krankenschwester Dolma B.:
Auch Dolma ist in ihrer Ausbildung zur Krankenschwester weiter gekommen. Wenn alles gut läuft hat sie noch ein Jahr vor sich. Dolma und Laxmi wollen, wenn es geht, unbedingt bei unserem nächsten Healthcamp unser Team verstärken. Wir freuen uns schon darauf.

Hilfen beim Aufbau der Infrastruktur:
Wasser für Thulo Parcel:
Unser Trinkwasserprojekt für das Dorf Thulo Parcel ist nun auch weit vorangeschritten. Nach langem Suchen hat sich eine passende Quelle gefunden, der Vertrag mit dem Grundstücksbesitzer ist unter Dach und Fach, das Wasser hat den Labortest bestanden und die Gemeindeverwaltung hat dem Projekt zugestimmt. Zwei Lieferwagen mit Rohren, Zement, usw, insgesammt für 3,5 km Leitung, wurden von der dörflichen Arbeitsgemeinschaft in vier Wochen unter schwierigsten Bedingungen unter Aufsicht eines Fachmannes – B.Thapa Magar -verbaut. Das Wasser fliesst… Nächster Schritt ist nun der Bau eines Vorratstankes. Eine Aufgabe für die nächsten Monate. Die technische Oberaufsicht hat unser Vereinsmitglied N.P.Bhusal.

An der Quelle


Leitungs-Arbeiten am Steilhang

Vorschau auf weitere Projekte ab 2019:

Weitere Trinkwasser-Projekte im Distrikt Lamjung sind in Vorbereitung.

50 Wohnzelte für den Volksstamm der Raute:
Auf Anfrage des Büros des Vizepräsidenten von Nepal Hon.N.B.Pun, werden wir um Unterstützung eines kleinen, notleidenden und heute noch nomadiesierenden Volksstammes, den Raute, in Westnepal gebeten. Sie leben in Laubhütten und wollen ihre Lebensweise nicht aufgeben. Er bat uns deshalb, die Waldnomaden auf deren eigenen Wunsch hin mit unseren stabilen und großen Zelten auszustatten.
Ein vollständig von unseren Partnern in Nepal hergestelltes Wohnzelt kostet 300,- €, es werden wohl 50 davon benötigt. Wir wollen dieses Projekt unbedingt unterstützen, gibt es doch den Raute die Möglichkeit weiter umherzuziehen und so ihre einmalige Kultur zu erhalten.

Laubhütten der Raute

Auch für unsere nächste Reise im Herbst 2019 sind Health-Camps in Absprache mit unseren Partnern in Nepal vorgesehen.

Beste Grüße von Kalli Wulff und Karl-Ludwig Tracht

Bildergalerien

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